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Habe ich schlechte Angewohnheiten?

Zu schlechten Angewohnheiten zählt beispielsweise das Rauchen.
Schlechte Angewohnheiten sind Angewohnheiten, die dem Körper oder der Psyche schaden, wenn sie längere Zeit beibehalten werden. Sie werden meist durch einen Auslösereiz in Gang gesetzt, laufen unbewusst ab und und aktivieren das Belohnungssystem im Gehirn.

Woher kommen schlechte Angewohnheiten?

Angewohnheiten – sowohl gute als auch schlechte – bemerkt man meistens nicht. Sie sind einfach da – denkt man zumindest. Aber so einfach ist das nicht, denn irgendwoher müssen sie ja kommen. Eine Angewohnheit entsteht, wenn Tätigkeiten wiederholt werden – es ist, wie das Wörterbuch schreibt, eine „Handlung, die zur Routine wurde und immer wieder, oft unbewusst, wiederholt wird“.

Das hat den Vorteil, dass man über die einzelnen Schritte nicht mehr nachdenken muss, z. B. beim Zähneputzen. Es wäre für das Gehirn auch kaum leistbar, solche Routineabläufe jedesmal komplett neu mitzudenken: Zahnpastatube aufschrauben (linksrum!), Deckel ablegen, mit einer Hand Zahnbürste halten, mit der anderen mit dem richtigen Druck die richtige Menge aus der Tube drücken, genau zielen … Und das ist nur ein Ausschnitt der Einzelschritte – gleichzeitig hält man ja automatisch das Gleichgewicht, kratzt sich unbewusst und so weiter.

Eine Angewohnheit kommt also dann auf, wenn man eine Sache wiederholt erledigt und damit etwas Positives erreicht – im obigen Beispiel wären dies saubere Zähne. Dadurch wird das Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert, was wiederum dazu führt, dass dieser Schritt sich dauerhaft verfestigt.

Sind Angewohnheiten immer schlecht?

Eine Angewohnheit vereinfacht regelmäßig wiederkehrende Abläufe und hilft somit dem Körper, Energie zu sparen.1 Man muss nicht mehr über die automatisch ausgeführte Handlung oder Tätigkeit nachdenken, und dadurch wird das Gehirn entlastet. Ohne Gewohnheiten wäre das Gehirn schlichtweg überfordert. Natürlich gibt es auch schlechte Angewohnheiten – wer sich z. B. automatisch eine Zigarette anzündet, nur weil es in der Runde grade so schön gesellig ist, macht dies, weil sein Belohnungszentrum gelernt hat, dass das Rauchen einer Zigarette schmeckt. Der Gedanke an die Gesundheit oder an den Umweltschutz ist in diesem Moment weit weg. Und auch, wenn er aufhören will: Unser Gehirn unterscheidet leider nicht zwischen guten und schlechten Angewohnheiten und behält sie somit erst einmal bei.

Wie werde ich schlechte Angewohnheiten los?

Wer schlechte Angewohnheiten wie beispielsweise Rauchen, einen Tick, innere Unruhe oder einen Spleen loswerden möchte, merkt schnell, dass das gar nicht so einfach ist. Gewohnheiten tarnen sich nämlich dadurch, dass sie automatisch ablaufen und man oftmals gar nicht bemerkt, dass sie ablaufen. Der erste Schritt zum Aufhören besteht also darin, dass man sich bewusst macht, wann man etwas aus Gewohnheit tut. Hat man dies erkannt, kann man auch den schlechten Gewohnheiten gegensteuern.

Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.

– Sprichwort

Da sie durch einen Auslöser bzw. eine Belohnung in Gang gesetzt werden, sollte man versuchen, diese Situationen zu identifizieren und zu durchbrechen, indem man sich eine neue Gewohnheit zulegt, die Stück um Stück die alte verdrängt. Hierzu ist ein großes Maß an Achtsamkeit und auch Übung erforderlich, denn man muss jedesmal einschreiten, sobald der Auslösereiz ins Spiel kommt.

Eine Gewohnheit kann man nicht einfach zum Fenster hinauswerfen; man muss sie Stufe für Stufe die Treppe hinunterlocken.

– Mark Twain

Der Erfolg wird sich jedoch nicht sofort einstellen und man benötigt unter Umständen einen langen Atem – denn so langsam, wie die Gewohnheit gekommen ist, so langsam geht sie auch wieder.

Quelle:

1 Zeug, K.: Psychologie: Mach es anders! In: Zeit online, abgerufen am 19.06.2017


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