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Was ist Glück?

glücklicher Moment
Möchtest Du glücklich sein? – Blöde Frage. Natürlich! Denn wer möchte schon nicht glücklich sein? Aber was ist das überhaupt: Glück?

Es ist gar nicht so einfach, Glück zu definieren. Man kann zunächst einmal nach dem Ausschlussverfahren vorgehen: Reichtum, Liebe, Zufriedenheit, Gesundheit – all das ist schön und gut, aber eben kein Glück. Glück kommt von dem alten niederdeutschen Wort gelucke bzw. lucke, oder im Mittelhochdeutschen: gelücke bzw. lücke. Es ist etwas, über das wir nicht verfügen können und das zufällig ist. Das macht es so schwer zu fassen.

Chemische Formel von Glück

Bei einer Glücksempfindung sind meist Stoffe wie Oxytocin, Endorphine oder die Neurotransmitter Serotonin und Dopamin beteiligt. Wer jetzt aber denkt, dann im Umkehrschluss einfach mithilfe der Einnahme dieser Stoffe auch gleichzeitig glücklich zu werden, liegt falsch. Es handelt sich zwar um die Hauptwirkstoffe; aber sie sind eingebunden in einen komplexen Wirkmechanismus. Außerdem gibt der Autor Stefan Klein zu bedenken: „Wenn wir uns verlieben oder stolz unsere Kinder ansehen, können wir dann wirklich glauben, diese Freude am Dasein sei nichts anderes als der Strom einiger Chemikalien im Kopf?“1

Glück und Lebenskunst

Seit der Antike beschäftigen sich die Menschen mit der Frage danach, was das Glück ist und wie man es erreichen kann. Da einerseits die Ansichten darüber, was Glück überhaupt ist, immer jeweiligen Moden unterliegen, und da sich andererseits auch die Erkenntnisse und Lebensumstände der Menschen im Laufe der Zeit geändert haben, gehen die Antworten hier teilweise weit auseinander. Ein Punkt, auf den sich die meisten Theorien einigen können, ist der, dass Aktivität und eine erfüllende Tätigkeit Voraussetzungen für Glück sind, denn andernfalls könne man, so der antike Philosoph Aristoteles, ja auch im Schlaf glücklich werden – oder wenn man lebte, wie es Pflanzen tun.2 365 Tage nur am Strand in der Sonne zu liegen ist demnach kein Weg zum Glück.

Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein. – Voltaire

Der Zusammenhang von Glück und Tätigkeit

Man muss also schon wissen, was man will – dann hat das Glück auch Gelegenheit, mal vorbeizuschauen und kurz dazubleiben. Wenn man beispielsweise einer erfüllenden Tätigkeit oder einem erfüllenden Hobby nachgeht, kann man sich so sehr darin vertiefen oder gar verlieren, dass man von einem „Flow“ spricht – man bekommt dann von der Umwelt gar nichts mehr mit und geht voll und ganz in seiner Tätigkeit auf. Beim Fernsehen oder Couchsurfen tritt dieser Zustand leider nicht ein (dafür aber die Folgen von Bewegungsmangel).

Glück und die äußeren Umstände

Natürlich kann der Einzelne nicht völlig unabhängig von den äußeren Umständen glücklich werden – es braucht gewisse Grundvoraussetzungen, die erfüllt sein müssen, um glücklich werden zu können. So ist es logischerweise wesentlich schwieriger, inmitten von Krieg und Elend glücklich zu werden als unter normalen Umständen. Andererseits gehören auch Schmerz und Unglücklichsein zum Leben und sind als Kontrasterfahrungen quasi ebenfalls Voraussetzungen für das Glück. Der Volksmund drückt es einfacher aus: Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von glücklichen Tagen.

Was kann ich fürs Glück tun?

Glück kann man natürlich nicht erzwingen, aber dafür tun kann man dennoch einiges. Mit unserer Übersicht darüber, was glückliche Menschen so tun und lassen, hat man schon einige gute Anhaltspunkte:

  • Glückliche Menschen leben selbstbestimmt oder sind zumindest der Meinung, dass dies der Fall ist. Damit einher geht die Überzeugung, dass sie ihres eigenen Glückes bzw. Unglückes Schmied sind, und diese Überzeugung wiederum ist die Grundlage einer zufriedenen Lebenseinstellung.
  • Glückliche Menschen suchen ihr Glück nicht im Augenblick oder im kurzfristigen Genuss, sind aber gleichzeitig nicht geizig.
  • Glückliche Menschen scheinen häufiger kleine glückliche Momente zu erleben, statt auf seltene große Glücksmomente zu warten. Man sollte also auf die kleinen Dinge achtgeben – hier können auch Achtsamkeitsübungen helfen.
  • Anspannung und Entspannung halten sich in etwa die Waage.
  • Glückliche Menschen suchen erstaunlicherweise nicht das Glück.
  • Kreativität und Neugier sind wichtige Bestandteile eines glücklichen Lebens; ebenso Sensibilität, Spontaneität und Produktivität.
  • Hilfreich ist es, wenn man im Leben einen Sinn gefunden hat, sei es durch Religiosiät, Yoga oder etwas anderes.
  • Ein gutes Netzwerk aus Freunden und Familie hilft sehr viel und wird von glücklichen Menschen auch gut gepflegt. Dadurch haben sie auch den Eindruck, dass andere sie gern haben und es kommt zu Empfindungen wie Liebe oder gegenseitigem Vertrauen. Außerdem steigt das Selbstwertgefühl.
  • Eine realistische Einschätzung der Ziele und Möglichkeiten ist sehr hilfreich, denn hierdurch werden entweder die Ansprüche gesenkt oder die Anstrengungen verstärkt.

Und besonders wichtig ist natürlich das Bewusstsein über den momentanen Stand, denn wenn man einmal kurz innehält, wird man feststellen, dass man gar nicht so unglücklich ist, wie man meint.

Alles ist gut. Alles. Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht weiß, dass er glücklich ist. Nur deshalb. Das ist alles, alles! Wer das erkennt, der wird gleich glücklich sein, sofort, im selben Augenblick. – Fjodor Dostojewski, „Die Dämonen“

Quellen:
1 Stefan Klein: Die Glücksformel oder Wie die guten Gefühle entstehen. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2002
2 Aristoteles: Nikomachische Ethik, abgerufen auf www.textlog.de am 29. Mai 2019


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